Am 21. September 2023 hielt Dr. Thomas Brieden, ein angesehener Facharzt für Psychiatrie, auf Einladung der DemenzHilfe Oldenburg e.V. einen faszinierenden Vortrag (hier geht es zum Vortrag) über sogenannte Pseudodemenzen unter dem Titel „Wenn Krankheiten das Kleid einer Demenz anziehen“.
Gemeinsam mit dem Demenzstützpunkt Westerstede – Ammerland beleuchtete der Vortrag ein häufig auftretendes Phänomen, das mit Problemen in der Konzentration und dem Gedächtnis einhergeht.
Wo sind nur wieder die Schlüssel? Wie hieß noch mal die neue Nachbarin? Wann und wo war unser Treffen geplant? Gelegentlich etwas zu vergessen, gehört zur „normalen Vergesslichkeit“. Das passiert in jedem Lebensabschnitt, denn unser Gedächtnis speichert weit mehr als nur Daten und Fakten – es umfasst auch unsere Erinnerungen.
Eine Pseudodemenz tritt auf, wenn keine organische Demenz die Ursache für kognitive Beeinträchtigungen ist. Die Gründe hierfür sind vielfältig und können auf Krankheiten, Unfälle, Flüssigkeitsmangel oder Mangelernährung hinweisen. Auch Depressionen, die im Alter ähnliche Symptome wie Demenz aufweisen, sowie ein Mangel an Vitamin B12 oder Medikamente können Vergesslichkeit auslösen. Pseudodemenzen entwickeln sich oft schleichend und werden nicht sofort bemerkt.
Im Anschluss des Vortrages gab es ausreichend Gelegenheit für Fragen und Diskussion, um ein tieferes Verständnis für diese wichtige Gesundheitsfrage zu fördern.
Der Vortag wurde vom Oldenburger Sender O-eins aufgezeichnet und ist online abrufbar.
Kann man das Thema Demenz mit Bildern erklären? Bilder von Menschen mit Demenz darstellen? Nein, das würde nicht angemessen sein und die Würde dieser Menschen verletzen.
Monika Jenjahn erzählt jedoch von einem anderen Ansatz. Als Künstlerin fängt sie in ihren Fotos die Unendlichkeit des Augenblicks ein. Sie hat erlebt, wie lebendig Menschen mit Demenz werden können, wenn die äußeren Umstände stimmen.
Ein Beispiel: Frau G. betrachtet einen alten Bildband über Argentinien. Manchmal erkennt sie vertraute Orte, aber es fällt ihr schwer, eine Verbindung herzustellen:
„Ich würde es gerne mitteilen, aber immer, wenn ich es sagen will, reißt der Faden ab.“ (Frau G.)
Monika Jenjahn hat beruflich lange an einer bildlichen Darstellung des Zustands von Demenz gearbeitet. Als sie Frau G. über längere Zeit begleitete, fand sie eine Möglichkeit, ihre Situation durch Bilder auszudrücken. Frau G. spielte dabei eine bedeutende Rolle, indem sie immer wieder versuchte, ihre Situation zu beschreiben. Um ein allgemeines Verständnis zu fördern, verband Monika Jenjahn ihre Fotos mit Beschreibungen der Situation und Zitaten von Frau G.
Diese bemerkenswerte Fotoausstellung, die eine visuelle und situative Darstellung einer Person mit Demenz bot, war ein Teil einer größeren Ausstellung.
Über einen Betrag von 3.000,00 € aus Mitteln des Lotteriespiels „Sparen + Gewinnen“ der LzO freut sich die DemenzHilfe Oldenburg e.V. Der Verein wird die Spende für das Projekt „Treffpunkt Demenz“ (Juni – Oktober) verwenden. Das vielfältige Veranstaltungsprogramm, mit Vorträgen und Ausstellungen findet in diesem Jahr in Kooperation mit dem Demenzstützpunkt Ammerland & Umgebung statt.
An der symbolischen Scheckübergabe (Foto) nahmen teil: von links: Christian Köhler (Vorstand LzO); Veronika Grunau (Beirat DHO) Marlene Dirks (Vorstand DHO) Nadine Schröder mit Jennifer Poll (Versorgungskoordinatorinnen – Demenzstützpunkt Westerstede)
Seiit 2022 bietet die DemenzHilfe Oldenburg e.V. therapeutisches Reiten für Kinder mit geistiger und / oder körperlicher Beeinträchtigung an! Die Kinder sollen durch den Kontakt zu einem deutschen Reitpony (Dressi) ihr Wohlbefinden steigern. Bekanntlich hilft Pferdetherapie bei verschiedenen Störungen und wird somit vielseitig empfohlen.
Zielgruppe unserer Reittherapie
Kinder mit einem Pflegegrad (ab Pflegegrad I)
Die Gruppengröße umfasst maximal fünf Kinder, damit jedes Kind die gleiche Zeit mit dem Pferd erhält.
Hinweis: Zurzeit nehmen überwiegend Kinder mit Downsyndrom an der Reittherapie teil. Wir heißen allerdings jedes Kind mit einem Pflegegrad, unabhängig von der Beeinträchtigung, willkommen!
Inhalt unserer Reittherapie
Streicheln, Putzen und Füttern des Ponys
Kleiner, geführter Ausritt mit dem Pony (Jedes Kind hat 30 Minuten auf dem Pony)
Eltern sind Willkommen und dürfen die Kinder begleiten
Auswirkungen einer Reittherapie
Im Mittelpunkt steht die Begegnung zwischen Kind und Pferd. Durch die gleichmäßigen Bewegungen des Ponys wird die Muskulatur der Kinder angeregt und verstärkt. So können Anspannungen gelöst werden. Ebenfalls lernen Kinder, die wenig Körperspannung haben, ihre Muskeln anzuspannen. Neben den motorischen Auswirkungen lassen sich auch emotionale Veränderungen festhalten. Pferde beziehungsweise Ponys sind hochsensible Tiere, welche mit den Emotionen der Kinder arbeiten.
Unser Therapie-Pony Dressi
Dressi ist ein ganz lieber Kerl und sehr vorsichtig im Umgang mit Kindern!
Ingke Langner (Sonderpädagogische Lehrkraft und Leiterin des therapeutischen Reitens)
Termine
Jeden Freitag von 14:30 – 17:00 Uhr in Petersfehn
Ich freue mich auf Euch!
Ingke Langner und ihr Pony Dressi (Sonderpädagogische Lehrkraft und Leiterin des therapeutischen Reitens)
Die DemenzHilfe Oldenburg e.V. stellt in losen Abständen einige Bücher vor, welche wir auf Anfrage ausleihen.
Professor Thomas Klie plädiert in einem sehr aufwühlenden Buch dafür, dass wir Menschen mit Demenz als selbstverständlich dazugehörig begreifen und anerkennen, dass auch mit Demenz ein glückliches und zufriedenes Leben möglich ist – unter den richtigen Rahmenbedingungen.
Falls Sie Interesse an dem vorliegendem Buch haben, melden Sie sich gerne im Büro!
Die Situation der Corona Pandemie ist für Menschen mit Demenz besonders schwierig. Kontakte zu Angehörigen oder Freund*innen sind sowohl im stationären als auch im ambulanten Pflegebereich eingeschränkt. Das Vertraute fehlt noch mehr als sonst.
Daher wurde in Zusammenarbeit mit der Oldenburger Kammerschauspielerin Elfi Hoppe – in Oldenburg und der norddeutschen Region gerade Menschen der älteren Generation durch zahlreiche Theaterrollen am Staatstheater als Meisterin ihres Faches bestens bekannt – und Dr. Uta Fleischmann eine DVD und CD exklusiv für die DemenzHilfe Oldenburg erarbeitet.
Elfi Hoppe versteht es durch ihre warmherzigen, lebendigen und auch humorigen Lese- und Darstellungsfacetten, ihr ostpreußisches Tantchen „Marthelchen“ in Bild und Ton zu verlebendigen, so dass ein bunter Kanon von Geschichten und Anekdoten den Zuhörer*innen und Zuschauer*innen, auch überregional, überreicht wird.
Gerade durch Elfi Hoppes besondere künstlerische Darstellungsart, ihrer Stimme und Ausstrahlung kann sie bei den Menschen Wärme, Nähe, Vertrautheit, Erinnerung und vor allem durch den ostpreußischen Klang ein „Stückchen Heimat“ erwecken.
Der Zugriff auf dieses künstlerische Produkt ist über die DemenzHilfe Oldenburg e.V. kostenfrei oder gegen eine Spende an interessierte Institutionen, Pflegeeinrichtungen und Privatpersonen in der gesamten Region möglich. So wird ein kultureller, unterhaltsamer und künstlerisch wertvoller Beitrag zur Anregung und Entspannung über alle Krisenzeiten hinweg geschaffen.
Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0441 – 361 439 08 oder per E-Mail an info@demenzhilfe-ol.de.
Marthelchen. Der Film
Marthelchen. Der Film.
Interview mit Marlene Dirks, DemenzHilfe Oldenburg e.V.
„Marthelchen“ – so nennt die Oldenburger Kammerschauspielerin Elfi Hoppe ihre Tante, der sie ein Buch und jetzt auch einen Film gewidmet hat. In kleinen, anekdotischen Szenen erinnert die Nichte an das resolute und originelle Tantchen aus Ostpreußen. Produziert wurde der Film von der DemenzHilfe Oldenburg e.V.
Frage: Frau Dirks, wie kam es zu der Idee, das Buch „Marthelchen“ zu verfilmen?
Marlene Dirks: Seit zwei Jahren ist Elfi Hoppe die Schirmherrin der DemenzHilfe Oldenburg e.V. Im vergangenen Jahr hatte sie – vor allem angesichts der coronabedingten Kontaktbeschränkungen in den Pflegeheimen – die Idee, ihr Buch mit uns gemeinsam eigens für Demenzbetroffene zu verfilmen. Die Regie führte Elfi Hoppe selbst gemeinsam mit Dr. Uta Fleischmann, die 2014 bereits das Buch herausgegeben hat.
Frage: Wovon erzählt der Film ?
Marlene Dirks: „Marthelchen“ handelt von den Erzählungen der Tante Elfi Hoppes und so ist der Film ein Teil ihrer Familiengeschichte. Bei der Flucht aus Ostpreußen, während des Krieges, ist die Tante in Worpswede untergekommen, wo die Nichte sie oft besuchte. Die Erzählungen und Anekdoten, die auch im Buch enthalten sind, haben wir jetzt in den Film überführt. Elfi Hoppe, die dabei selbst das „Marthelchen“ spielt, gibt diese Geschichten in einzelnen Episoden wieder.
Frage: Welche Rolle spielt dabei die ostpreußische Herkunft?
Marlene Dirks: Elfi Hoppe wurde selbst in Ostpreußen geboren. Gerade mit diesem Dialekt macht sie ihr gewitzes Tantchen lebendig, denn für die Zuschauer bedeutet das Hören dieser Sprache etwas Vertrautes. Unter den Dementen in den Heimen zählen wir rund 80 Prozent, die aus Ostpreußen stammen. Es sind vor allem Menschen, die im Zeitraum von Mitte der 1920er Jahre bis zum Kriegsende 1945 geboren wurden und die meisten von ihnen besitzen Flucherfahrungen.
Frage: Der Film ist also auf Menschen mit Demenz zugeschnitten?
Marlene Dirks: Ja, die einzelnen Episoden werden bewusst langsam und konzentriert erzählt, um die Betrachterinnen und Betrachter nicht zu überfordern. Zugleich ist es wichtig, die Heimbewohner zu beschäftigen und Anknüpfpunkte für sie zu schaffen, denn das eigene Ich und die eigene Lebensgeschichte, all das verlieren Menschen, die von Demenz betroffen sind. Mit der Muttersprache möchten für eine Brücke zur Welt der Demenzerkrankten bauen.
Frage: Wo wird der Film gezeigt?
Marlene Dirks: Zunächst einmal ist der Film für die Betroffenen selbst gemacht, aber auch für ihre Angehörigen. Ebenso ist unser Wunsch, dass der Film in Pflegeheimen und Wohngemeinschaften gezeigt wird. Eigentlich ist der Film für alle Bereiche in der Altenpflege geeignet, also auch für die Geriatrie. Schön an dieser Produktion ist, dass man den Film auch in einzelnen Abschnitten ansehen kann. Elfi Hoppe führt die Zuschauerinen und Zuschauer in jede Geschichte ein.
Frage: Das Booklet zeigt, dass viele an dem Projekt mitgewirkt haben.
Marlene Dirks: Wir haben den Film in Kooperation mit dem Sender Oldenburg Eins produziert. Von der Maske über Kamera und Schnitt und Beleuchtung bis hin zu den Illustrationen des Booklets waren rund ein Dutzend Mitwirkende beteiligt. Im Dezember, pünktlich zu Weihnachten, soll der Film fertig sein. Wie heißt es so schön im Prolog von Elfi: Es wurde zu unserer Herzensangelegenheit, Menschen, die ein wenig tüderig, vergesslich und ein wenig verrückt sind, zu erfreuen.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Sponsoren, ohne die wir diesen Film finanziell niemals hätten stemmen können!
Zwei Oldenburger Künstlerinnen und Kunsttherapeutinnen führten im Auftrag der DemenzHilfe Oldenburg, gefördert durch Aktion Mensch, ein erlebnisorientiertes Kunstprojekt durch. Ziel war es, die Aktivität zu fördern, Gefühle und Erinnerungen zu aktivieren und verborgene Potentiale und Ressourcen wieder zu entdecken.
Auch im Jahr 2022 sind weitere Kunstprojekte geplant!
Mit freundlicher Unterstützung
Die Teilnehmenden sollen bei ihrem Malprozess individuell gefördert werden ohne sie dabei zu überfordern. Ein Balanceakt zwischen Herausforderung und Entspannung. Der Schaffensprozess, dass aktive Gestalten, steht im Vordergrund – ohne Leistungsdruck, Wertung oder Anforderung. Während der Malstunde ist das Erleben und Erschaffen von etwas Eigenständigen wichtig. Jedes gemalte Bild ist immer auch ein Stück von uns selbst und regt den Kontakt in der Gruppe an.
Das Angebot ist kostenfrei – die genauen Termine werden zeitnah hier an dieser Stelle bekannt gegeben.
Bei Bedarf stellt die DemenzHilfe Oldenburg e.V. einen Bring- und Holdienst für Teilnehmende zur Verfügung.
Anmeldungen und Fragen werden bei der DemenzHilfe Oldenburg e.V. unter 0441 – 36 143 908 entgegengenommen.